Das zweite Erdbeben...

Auszug von: www.work-travel-nz.com

„Das zweite Erdbeben  – glücklich gestrandet bei Mikki & Matt“ von Amrei Rasch, Lincoln, 2.03.2011

Wir wollten Neuseeland kennen lernen: das haben wir!
Während unseres vierwöchentlichen Aufenthalts im Norden uns Süden dieses Paradises haben wir uns immer wieder gefragt „Wo ist denn nur der Haken?“ Wir haben die klarsten und unberührtesten Strände gesehen, die schönsten Backpacker Hostels bewohnt, die breitesten Flüsse beschwommen, die ältesten und magischsten Bäume der Welt umarmt, mit der nettesten und hübschesten Bedienung geschnakkt, wir haben Haie geangelt, Sterne und Galaxien nachts bewundert, wir haben einen Kiwi gesehen und sind mit den Fischen geschwommen.

 Hm, das klingt ja fast die Herbert Grönemeyers Lied „Mensch“, aber wollen wir mal bescheiden bleiben:

Jetzt ist jedenfalls alles anders.

Wie beschreibt man am Besten das erste Erleben eines Erdbebens? Es ist, als wärest Du Statist in einem Thriller, ohne dass Du jemals eingewilligt hast, mitzuspielen. Oder anders: Du stehst auf dem festen Boden und merkst plötzlich, dass es gar kein Boden ist, sondern ein riesiges Trampolin, auf dem jemand Unsichtbares unberechenbar auf und ab springt, so dass Du völlig Dein Gleichgewicht verlierst.

 Stell Dir vor, Du stehst in einer wunderschönen Kirche, alles ist ruhig, dunkel und friedlich, Du möchtest gerade eine Kerze anzünden um damit „das Unrecht der Welt“ zu lindern und plötzlich hörst Du lautes Knallen, Krachen und Knacken – Du befindest Dich in einer riesigen Staubwolke und der Boden bebt. Und Du kannst Dir einfach nicht erklären, was gerade passiert. Von aussen betrachtet, stürzt einfach der Kirchturm in sich zusammen. Menschen laufen verwirrt und verängstigt auf der Strasse und viele sammeln sich auf dem Marktplatz. Keiner versteht, wie gross das Ausmass dieses Beben tatsächlich ist. Erst als einige beginnen, ihre persönliche Geschichte zu erzählen ahne ich, dass das Beben nicht allein unter der Kathedrale stattgefunden hat. Es folgen weitere heftige Beben, erneut laufen Menschen zusammen, halten sich aneinander fest und beobachten verängstigt die umstehenden Gebäude: viele haben bereits tiefe Risse in den Aussenwänden. Ob sie wohl standhalten?

Der ganze Tag vergeht wie in Zeitlupe. Die Einzigen, die emsig hin und her laufen und scheinbar wissen, was sie tun, sind erste Rettungstruppen, Sanitäter und Polizei. Der gesamte Innenstadtbereich wird abgesperrt, wir werden langsam aber zielgerichtet in den Botanischen Garten geleitet. Dort vergehen weitere Stunden, es bebt alle 30min. Jeder von uns hat seine eigene Art, damit umzugehen:  herumlaufen, mit anderen Personen sprechen, Informationen einsammeln, sich ablenken.  Als wir am späten Nachmittag überlegen, wie wir wohl an unser Auto kommen können, wurde bereits für uns entschieden: keine Chance. Keiner kommt zurück in den Innenstadtbereich.

Wie verarbeitet man so ein Ereignis?

Am Besten bei und mit Meike und Matt. Was kann es Besseres geben, als nach einem solchen unbegreiflichen Ereignis einen Platz zu haben, wo man sich wie zu Hause fühlt?

Meike schliesst uns in die Arme, macht uns Tee, ein Fussbad mit dem restlichen verbleibenden warmen Wasser; auf dem Camper-Gasherd werden Nudeln mit Tomatensauce gezaubert. Wir merken, welchen Hunger wir haben. Und wir erzählen! Es ist noch immer unbegreiflich.

Als Matt kommt, geht es uns schon richtig gut und wir zischen ein Bier auf den Schrecken. Prost Erdbeben!  Am späten Abend ist sogar der Strom kurze Zeit da, und wir können die wichtigsten Personen erreichen, um zu sagen, dass es uns gut geht.

Dennoch bleibt ungewiss, ob es weitere grosse Beben gibt und wie gravierend die Schäden wirklich sind. Alle schlafen unruhig; ständig bereit, sofort aufzuspringen und über die Terrassentür ins Freie zu laufen. Das haben wir vor dem Einschlafen geprobt. Meike und Matt erzählen, was sie vom letzten Erdbeben im September gelernt haben: ein ständiger Vorrat an Wasser und Lebensmitteln sowie Gas, Notbetten im Van, die wichtigsten Dinge wie Pass, Geld, Autoschlüssel, etc.

Jetzt, sieben Tage nach dem Beben, müssen wir Abschied von Mikki und Matt nehmen, und wir sind richtig traurig: wir sind so sehr als kleine Familie zusammen gewachsen und haben richtige Wohn-Routinen entwickelt. Björn mäht zum Abschied das Gras, ich bin begeistert von Meike´s eigener Homepage und den Kiwi - Introduction Days und kann daher nur jedem Besucher sagen:
Du wirst Dich sooo wohlfühlen, wenn Du von Meike und Matt empfangen und in die neuseeländische Kultur eingewiesen wirst:  Meike weiss einfach Bescheid, und Du lernst sogar noch einige norddeutsche Vokabeln („da wird ja selbst der Hund in der Pfanne verrückt“, „ist der bräsig“, „alles suutsche“). Abends beim Schnacken geht auch mal'ne gute Flasche Weisswein drauf, und überhaupt sind die beiden total lässig, grosszügig, lustig und unbeschwert. Matt will sich auf Maori-Tänze und Barbeques spezialisieren, Meike freut sich darauf, wenn ihr eigenes Home fast einem kleinen Hostel ähnelt, und wir beide drücken ihr die Daumen, dass das immer mehr gelingt.

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