Auckland nach Wellington - Familienurlaub im Campervan

Auckland nach Wellington - Familienurlaub im Campervan

Voll in Weihnachtsstimmung?? Kann man bei uns nicht so sagen.
Am Freitag (17.12. ) um 11:30 war unsere Familie dann also wieder vollzählig. Vom Flughafen wurden wir abgeholt und zu unserem Campervan gebracht. Ein VW Bus Dart 4 – falls das irgendeinen interessiert – gemietet über Wilderness. Das deutsche Mädchen dass uns unser Super zu Hause erklärt hat war sehr sehr nett. Gegen Mittag ging es erst einmal zum Großeinkauf bei Countdown. Ich war überglücklich, weil ich endlich alle neuseeländischen Leckereinen in den Wagen hauen konnte ohne darüber nachzudenken wie viel sie kosten. Damit war unser kleiner Kühlschrank erst einmal überfüllt – von L&P über Gingerbeer, Bumperbars und Humus bis zu den besten Joghurts und schönem neuseeländischen Wein waren wir für die nächsten Tage bestens ausgerüstet. Allerdings brauchten wir noch etwas, dass uns als Schrankersatz für unsere Klamotten dienen konnte, denn so etwas war im Bus nicht vorgesehen. Obwohl wir schon das ganze Bettzeug beim Verleih gelassen hatten, brauchte es noch 2 Tage Übung um all unser Zeug sinnvoll und erreichbar einzustapeln. Also ging es nach einem ersten Mittag im Bus (mit drehbaren Sitzen und eingebautem Tisch – übrigens regnete es…), noch ins Warehouse, wo wir bestimmt eine Stunde vor dem riesigen Plastekisten Regal standen, bis wir uns entscheiden konnten welche nun am besten den besagten Zweck erfüllen könnte.
Von Auckland ging es nach Raglan allerdings nicht ohne das wir voll das Auckländische Verkehrschaos mitnahmen. Zudem war Papi noch ziemlich überfordert mit dem wunderbaren neuseeländischen Linksverkehr, das sorgte für einigen Spaß. Auckland’s Innenstadt hatten wir vom Plan gestrichen um gemütlich ans Meer fahren zu können. Trotzdem war es schon um 7 bis wir in Raglan ankamen. Ich redete die ganze Zeit einen wirren mix aus englisch und deutsch – mein Kopf war wirklich total auf Englisch gepolt. Schnell hatte ich mich auch an meine neue Übersetzter rolle gewöhnt – egal wo, ob Campingplatz, Supermarkt oder Touriinfo – die Gespräche durfte ich jetzt alle führen, aber ich hatte meinen  Spaß. Vor allem wenn die Leute nie denken dass ich aus Deutschland komme und mein Kiwi-Akzent auffällt… Der Zeltplatz (Kopua Holiday Park) in Raglan war nicht der Brüller, aber ok. Überall gab es die wunderschön rot blühenden Poutekawa Trees (die Neuseeländischen Xmas Bäume), das sorgte zumindest für ein wenig Flair. Den Abend nutzten wir dazu unseren Bus zu organisieren, auszupacken, umzupacken etc. Später liefen wir noch in den Ort und gönnten uns in einem schönen Restaurant zu essen – für mich nach einem Jahr „Studentenleben“ ein wirklich besonderes Ereignis. Auf dem Rückweg überraschte uns ein Wolkenbruch – am Zelt angekommen waren wir klitsch nass oder absolutely soaked wie die Kiwis es formulieren würden.
Am Samstag gönnten wir es uns auszuschlafen, dann ein gemütliches Frühstück- die nächste Sensation für mich. Darauf hatte ich mich das ganze Jahr schon drauf gefreut. Ohne zu überlegen hatten wir am Tag zuvor für 2 Nächte bezahlt und da sich das nicht stornieren lies war unser Aktionsraum relativ eingeschränkt. Auf der Suche nach dem Traumstrand (das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite) steuerte Papi den Van eine endlose superkurvige Schotterstraße entlang. Zumindest hatte sich der lange Weg gelohnt – und an dem Strand verbrachten wir den ganzen Nachmittag. Der Sand war außergewöhnlich schwarz und richtig richtig heiß. Mutti und ich spielten ein wenig Volleyball, die Herren standen mit dem Füßen im Wasser und unterhielten sich über Gott und die Welt – uns Frauen immer ein Rätsel… Später gingen wir baden, Martin war sauer, weil er der „Geflickte“ mit seiner Blinddarm Narbe nicht ins Wasser durfte. Ich war überrascht wie warm es im Meer war, an neuseeländischen Stränden kannte ich bis jetzt nur antarktisch kaltes Wasser. Am Bus testeten wir zum ersten Mal unsere warme Outdoor Dusche – eine geniale Erfindung. Den Abend verbrachten wir gemütlich auf dem Campingplatz – es regnete wieder, aber dank Tarp und Bus konnten wir im trockenen leckere Spagetti ala Papa genießen. Dazu gabs nen schönen Wein und später sogar noch Bayleys – na so lässts sichs leben.
Sonntag (19.12.) – heute mussten wir schon etwas eher aufstehen, da wir um 10 vom Campingplatz sein mussten. Auf dem Weg nach Hamilton hielten wir für einen Kaffee in Te Uku. Maya hatte uns empfohlen hier in dem kleinen Postamt einen Flat White zu probieren – das hatte sich wirklich gelohnt. In Hamilton ging es mal wieder einkaufen – erst Lebensmittel, dann noch Kochtopf, Kabel und Fotos ausdrucken. Von hier aus ging es weiter zu den Waitomo Caves – eines der „must do’s“ in Neuseeland. Wir entschieden uns für eine Führung in einer nicht ganz so touristischen Höhle. Obwohl wir nur 200m in der Unterwelt liefen, wurden uns Tropfsteine und Glühwürmchen genauestens erklärt und wir wurden immer wieder dazu aufgefordert Fotos zu machen.
Zurück an der Oberfläche machten wir noch einen netten Spaziergang (Ruakuri Bushwalk) der uns sowohl etwas Beechforest mit Baumfarnen (die unser Papa besonders liebt…) als auch noch mehr Höhlen zeigte. Der braune Fluss, der sich durch die Schlucht wand war der Beweis für das schlechte Wetter, dass die Nordinsel in den letzten eineinhalb Wochen mit extrem viel Regen versorgt hatte. Jetzt hofften wir es würde endlich besser werden. Von den Waitomo caves hatten wir noch 2 Stunden zu fahren bis nach Rotorua, der geothermalen Metropole. Das Highlight des Zeltplatzes (cosy cottage holiday park) den Mutti ausgesucht hatte waren die Hotpools. Dort sielten wir uns bis um 10 in bis zu 43° warmem Wasser – ein Träumchen…
Montag (20.12.) – Hauptaufgabe für den Vormittag war einen Arzt zu finden der Martins Fäden ziehen würde – nachdem man uns im Krankenhaus mit einer 400Dollar Rechnung gedroht hatte, fanden wir ein Medical Center wo wir nur 50 Dollar bezahlen mussten. Etliche Male habe ich erzählt wie der Junge letzte Woche seine „appendix“ rausgenommen bekommen hatte und wir nun „stitches removed“ haben wollten. Anstelle von Mutti ging ich also diesmal mit ins Behandlungszimmer – haha, das hatte ich auch noch nie gemacht… Alles lief guddi, außer Bunge Sprüngen könne er wieder alles machen und essen – cool, ein Problem weniger. Dann ging es jetzt ans Kulturprogramm. Am Abend zuvor hatten wir ewig überlegt ob wir einen dieser berühmten Maori Kulturabende mit Hangi – dem im Boden gegartem Essen mitmachen sollten, entschieden uns dann aber dagegen und fuhren nach Te Puia – einem Maori Dorf mit Geysir und allerlei geothermischen Überraschungen. Auf dem Weg hielten wir aber noch kurz an der I-site, wo wir uns zum Thema Tongariro Crossing schlau machten. Lustig war, dass die Dame mich für eine Neuseeländerin hielt, die gerade ihre ferne Verwandte aus Deutschland (meine Mutti!!!!) durchs Land führte – haha, ich hätte mich schießen können… In Te Puia verbrachten wir mehr als 3 Stunden. Erst hatten wir eine Führung mit einem Maori, der uns deren Traditionen etwas näher brachte, im Kiwi house  sah ich zum ersten Mal in diesem Jahr einen der Neuseeländischen Superstars, wir sahen die blubbernden Schlammpools und  den sprudelnden Geysir (Martin wollte jeden einzelnen dieser Sehenswürdigkeiten begucken, während ich mir am Ende von dem ständigen Faule Eier Schwefel Gestank schon ganz flau im Magen war). Zwischendurch erlebten wir noch eine der traditionellen Maori Tanz und kultur Shows mit Hongi (dem Nasenkuss, der Freundschaft symbolisiert), über Haka (Kriegstanz mit rausgestreckter Zunge und Stielaugen) bis zu Powhiri ( den Bällen die die Mädelz kunstvoll durch die Lüfte schwingen). Nach dem Schwefelgestank beschlossen wir einheitlich dass ein bisschen frische Luft gut tun würde und so besuchten wir noch den Red Wood Forest mit bis zu 65 Meter hohen Nadelbäumen. Für die Nacht hatten wir uns einen Doc Campingplatz(Lake Rerewhakaritu) ausgesucht – ein wenig abseits und sehr einfach aber dafür schön am See gelegen. Papi servierte uns Steaks vom Grill, ich baute die Slack noch einmal auf und bekam sofort einige erstaunte Zuschauer.
Montag (20.12.) Wieder war nichts mit ausschlafen – um 10:15 wollten wir pünktlich zur täglichen Eruption des Lady Knox Geysirs mit dabei sein. Mit Seifenpulver wird der Natur hier ein wenig nachgeholfen. Die Tribüne war vollgefüllt mit Touristen – man hörte die verschiedensten Sprachen, viiiiiel zu viel Deutsch (wir sind eine echte Invasion in diesem schönen Land, alle raus, raus – ich will das für mich haben!!!) aber kein Kiwi Englisch. Nach dieser weltbeeindruckenden Attraktion liefen wir noch durch den Rest des geothermischen Wonderlands, das mit verrückten Farben, dampfenden Seen und anderen Kratern faszinierte. Den Rest des Tages verbrachten wir im Bus mit Fahren – über Taupo ging es zum Tongariro National Park und unserem nächsten schönem Doc Campingplatz (Mangahuia). Zum Abendbrot zauberten wir uns Kumara und leckeren Lachs (der hier 3 mal so billig ist wie in Deutschland). Noch packen und dann schnell ins Bett, denn am nächsten morgen mussten wir wieder zeitig raus. Die berühmteste Tageswanderung Neuseelands, ein Great Walk - das als eine der schönsten Wanderungen der Welt gekürte Tongariro Crossing. Wir hatten den perfekten Plan um das ganze rumgeshuttle zu umgehen – wir Damen setzten die Herren in Whakapapa ab, am wo wir glaubten Start der Wanderung und fuhren selbst zum Ende. Der Plan war in der Mitte der Strecke Schlüssel zu tauschen. Bis Mittags hatten wir schönes Wetter – in den Vulkanen hingen aber schon  die Wolken und Muttis Stimmung ging etwas in den Keller – wir hätten ja schon um 6 loslaufen sollen, da hätten wir Sonne gehabt. Da wir beiden gegen den Strom liefen kamen uns bis Mittag Unmengen von Menschen entgegen – wirklich, das war ich von Neuseeland nicht gewohnt, normalerweise ist man da allein in der Wildnis. Unsere Feststellung – alle Zipphosen Träger waren fast ausnahmslose Deutsche… Die Vulkanlandschaft ist sehr beeindruckend, wenn auch kahl und rau. Wir trafen die Herren genau am Red Crater, wo wir auf geheiztem Boden Mittag aßen, Schlüsselübergabe und jetzt wurde uns mitgeteilt, dass wir die Kerle an der falschen Stelle abgesetzt hatten. Von Whakapapa waren es noch 10 km mehr zu laufen, so mussten die Männer ein Shuttel für 70 Dollar zum Startpunkt bezahlen, Mist – lack of organization… Ab jetzt fing es an wie aus Kannen zu gießen. Auch interessant und entsprach mehr der Herr der Ringe Stimmung… Nach weiteren 3 Stunden waren Mutti und ich am Ende des Tracks angekommen – ein trockener Shelter, wo wir die nassen Sachen ausziehen konnten. Was wir nicht ahnten – es sollte noch 2 Stunden dauern bis die Männer – unsere Erlöser – endlich auftauchten. Der Blick war schön, aber irgendwann wurde es kalt. Die erste Stunde hatten wir lustige Gesellschaft im Shelter. Alle Menschen die ankamen waren absolutely soaked. Zwei Familien aus England und Neuseeland (aber South Africans) nutzten den Unterschlupf um sich umzuziehen, später kamen noch zwei Südafrikaner dazu. Mutti und ich versuchten rauszukriegen welche Sprache sie sprachen, und da wir immer wieder einige deutsche Wörter hören konnten tippten wir auf Niederländisch – naja nicht ganz – es war africans, dass sowieso einen holländischen Ursprung hatte. Die beiden Typen waren der absolute Hammer – sie regten sich erst einmal 20 min über die schlechten Regensachen auf, die sie in Südafrika gekauft hatten und die, so wurde ihnen versprochen, absolut dicht sein sollte. Es war absolut hilariouse. Mutti glänzte mit ihrer perfekt dichten Löffler Hose und Haklöff Jacke – alle waren neidisch – Kommentar der Südafrikaner – naja, da steht ja bestimmt auch made in germany drauf und nicht made in china. Irgendwie kann ich es gar nicht wiedergeben aber der Humor der beiden war einfach nur genial. Sie waren solchen Regen ja überhaupt nicht gewohnt und freuten sich zurück in den Sommer zu kommen – den dieses Wetter war alles andere als sommerlich…
Zurück auf dem Zeltplatzt kochten wir Nudeln mit Cabonara – wir verschwanden alle zeitig im Bett – 17 km Laufen merkt man eben doch. Vor allem Mutti und ich waren ja 400 Höhenmeter mehr berghochgegangen als der Rest der Mannschaft.
Mittwoch 22.12. – Endlich konnten wir mal wieder ausschlafen. Als wir um halb 10 aus dem Zelt krabbelten wurden wir von schönstem Sonnenschein begrüßt – alle nassen Sachen hingen in den Bäumen zum trocknen, wir frühstückten gemütlich, packten zusammen – heute stand nur lange Fahrt auf dem Programm – 6 Stunden bis Wellington.  Kurz nach Otaki gönnten wir uns noch eine Stunde am Strand – Volleyball, in warmem Wasser baden gehen – ehm ja, in zwei Tagen ist Weihnachten… So fühlt sich das an… Dann begann die Suche nach dem perfekten Campingplatz – drei Anläufe brauchten wir, nun sind wir für die nächsten zwei Nächte im Lower Hutt Top 10 Holiday Park.
Das wars erst mal.
Bis Bald

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